Tagebuch P-Wurf aus der Grauzone
oder perfekte Wurfgröße

 

Vorbereitung
Liebe Grauzone-Fans, sicher wartet ihr schon vollkommen ungeduldig auf die ersten Zeilen über die P´s.

Nachdem Ifigenie im Frühjahr leider leer geblieben war, konzentrierte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Partner für Kallisti. So langsam wurde es Zeit, dass sie zum ersten Mal Mutter werden sollte, denn immerhin ist sie dieses Jahr fünf Jahre alt geworden.

Unsere Wahl fiel auf den blonden Rüden Dakota vom Bagalutenhof. Er ist ein sehr schöner, typvoller und temperamentvoller Vertreter seiner Rasse und zeichnet sich durch eine hohe Arbeitsbereitschaft im Hundesport aus. Somit stellt er die perfekte Ergänzung zu Kallisti da, die eher ruhig und ernsthaft ist und schon recht genau überlegt, ob es sich lohnt, den “Bösewicht”, seines Zeichens nach Schutzdiensthelfer zu vertreiben. Rein beuteorientierter Schutzdienst liegt ihr nicht, denn sie ist ja schließlich Hovawart und nicht Malinois.

Ende Juni wurde Kallisti läufig und am 15.07.2021 problemlos von Dakota gedeckt.

Nun hieß es, wie immer, mindestens drei Wochen warten, um dann per Ultraschalluntersuchung festzustellen, ob das Date Früchte trägt. Vom Verhalten her jedenfalls konnte man keine Rückschlüsse ziehen, denn Kallisti war agil und beweglich wie immer. Die Ultraschalluntersuchung ergab einwandfrei eine Trächtigkeit.

Kallisti war fröhlich wie immer, nur fraß sie riesige Mengen und die Taille ging zunehmend flöten. Der errechnete Geburtstermin war der 16.09.2021. Bald sah Kallisti, die zwar recht kräftig aber nicht sehr groß ist, aus, als wollte sie platzen. Somit rechneten wir mit einem großen Wurf und die Spekulationen unser Hundefreunde, manchmal braucht man da keine Feinde mehr, waren exorbitant.

Daher, um den Spekulanten ein Schritt voraus zu sein, machte ich eine Woche vor dem errechneten Termin eine Röntgenaufnahme. Sollten alle ruhig weiter spekulieren, ich wusste es und konnte mich ganz entspannt zurücklehnen.

Geburt:
Kallisti ist immer für eine Überraschung gut und hatte offensichtlich auch, was den Ablauf und den Termin der Geburt anbelangte, ganz eigene Vorstellungen. Am 14.09.21 war ich morgens noch ganz normal mit den Hunden spazieren und Kallisti war zwar behäbig aber gut drauf. Angus servierte ihr ihre, nicht eben kleine, Frühstücksportion, die sie mit Appetit vertilgte. Ich ging zu meiner Vormittagssprechstunde und Angus, der Spätdienst hatte, nahm um 10:30 Uhr seine Arbeit auf. Gegen 11:00 Uhr wurde Kallisti offenbar so unruhig, dass Angus sie zu mir ins Schlafzimmer, wo die Wurfkiste steht, brachte. Da ich noch bis 12:00 Uhr Sprechstunde hatte, musste sie die nächste Stunde allein verbringen und somit legte ich ihr mehrere Decken hin, damit sie ihren Nestbautrieb befriedigen konnte.

Nach der Sprechstunde hatte ich eigentlich noch einen Außentermin. Als ich jedoch ins Schlafzimmer kam, sah ich bereits Presswehen. Somit ließ ich Kallisti jetzt nicht mehr allein.

Um 12:45 Uhr wurde eine sm Hündin, mit dem Po zuerst und einem stattlichen Gewicht von 620 g geboren. Dabei musste Kallisti sich logischerweise mächtig anstrengen. Nur 12 Minuten später folgte ein sm Rüde mit 520 g. Um 13:44 Uhr kam eine blonde Lady mit 540 g auf die Welt. Nun erfolgte eine längere Pause, die auch biologisch notwendig ist, da die Welpen während der Presswehen nicht mit Sauerstoff versorgt werden. Um 15:27 Uhr kam ein blonder Junge mit 620 g zur Welt. Ihm folgte exakt eine Stunde später ein dunkelblonder Bruder, mit ebenfalls 620 g. Um 17:09 Uhr bildete ein sm Rüde mit einem weißen Bruststrich und 530 g das Schlusslicht der Geburt.

15.09.-19.09.:
Ja, was will man mehr als Züchter/in, als eine Mutter, die sich perfekt um ihre Welpen kümmert? Das weiß ich jetzt zu beantworten, eine Hündin, die auch noch Milch hat und ihre Welpen säugen kann!

Das abendliche Wiegen der Welpen ergab Gewichtsabnahmen um die 60 g !! Schnell wurde klar, dass Kallisti keine Milch hatte. Alle milchfördernden Maßnahmen erwiesen sich als nicht wirkungsvoll. Somit muss ich die Welpen rund um die Uhr zufüttern und Kallisti übernimmt das Putzen.

Mittlerweile haben die Welpen ihr Geburtsgewicht überschritten und vertragen die Ersatzmilch sehr gut. Dennoch sind die nächsten 14 Tage noch kritisch, da dann das Immunsystem erst anfängt einigermaßen zu arbeiten. 

Wundert Euch also nicht, wenn in der nächsten Zeit das Welpentagebuch etwas spärlicher ausfällt.

Zum Glück sind es nur sechs Welpen und drückt die Daumen, dass sie alle groß werden.

20.09.-21.09.:
Die erste Woche ist geschafft. Kallisti und den Welpen geht es gut, nur die Züchterin kann im Moment keine Fotowettbewerbe gewinnen. Falten und Augenringe inklusive. Die Damen und Herren möchten bitte rund um die Uhr, im 4-stündigen Rhythmus, das Fläschchen gereicht bekommen, natürlich wohltemperiert.

Manchmal denke ich, wenn ich dort mitten in der Nacht sitze, an ein Cartoon von Ulli Stein, der leider, ebenso wie Martin Perscheid viel zu früh verstorben ist.

Da sitzen eine Menschenmutter und eine Bärenmutter auf einer Parkbank und füttern ihre Säuglinge mit der Flasche. Die Bärenmutter wendet sich an die Menschenmutter und sagt: “Bin ich froh, wenn er erst groß ist und Menschen anfallen kann”.

Leider darf man den Cartoon aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlichen.

Jedenfalls noch eine Woche, dann haben die Zwerge eine reelle Chance zu überleben.

Sicherlich wartet Ihr auch schon gespannt auf die Namen.

Die Persönlichkeiten unseres P-Wurfes:

Panos   Rüde blond   griech. der Fels
Perosh   Rüde blond   kurd. der Lebhafte
Peyam   Rüde sm   kurd. der Wächter
Porthos   Rüde sm     Einer der Musketiere aus dem Roman von Alexandré Dumas, eigentlich heißt er dort Isaak de Potau und wird als treuer Kamerad beschrieben, der impulsiv, bärenstark und manchmal etwas raubeinig daherkommt, aber ein gutes Herz hat.
Pari   Hündin sm   pers. die Schöne
Perosha   Hündin blond   kurd. die Lebhafte


22.09.-29.09.:
Die sechs Richtigen entwickeln sich prima.

Nur Angus wurde letztes Wochenende einer schweren, nervlichen Prüfung unterzogen. Ich war zu einer Veranstaltung, die sich leider nicht verschieben ließ und so musste Angus meinen Job bei den Welpen übernehmen. Kallisti zeigte ihm dann auch schnell und sehr nachhaltig, was sie von dem Rollenwechsel hielt. Zunächst spielte sie mit Angus “such den Welpen”. Sie verteilte die Welpen in meinem Bett, in der Küche und im Badezimmer.

Somit schränkte Angus ihren Aktionsradius deutlich ein. Womit er aber nicht gerechnet hatte, war Kallistis Schnelligkeit. Da sie ihm ja nun schon beigebracht hatte, dass man Madame nachts nicht alleine mit der Brut lässt, ließ er sie selten unbeaufsichtigt.

Nur sitzen im oberen Stockwerk noch fünf weitere Ladys, die ab und zu auch mal dringenden Geschäften nachgehen müssen. Angus lässt also Mama und Welpen für ein paar Minuten! allein und sofort nutzt sie die Chance, mein Bett nach ihren Vorstellungen umzugestalten. Alles durchwühlt und schnell noch Herrchens Handy versteckt, vermutlich mit einem inneren, diabolischen Grinsen. Jedenfalls hatte sie es so gut versteckt, dass Angus es erst mal anrufen musste, um eine Ahnung zu haben, wo es versteckt sein könnte. Wie auch immer sie das hingekriegt hat, es lag auf dem Fußboden unter dem Bettkasten. Das hieß sozusagen das halbe Bett abzubauen.

Seit ich wieder da bin sind Herrchen und Hündin deutlich entspannter.

Seit Kallisti Milch hat, die leider bei weitem nicht ausreicht, muss ich mit einigen, der mittlerweile recht kräftigen und wendigen Zwerge echt einen Kampf um die Flaschenfütterung führen. Und wenn ein noch so kleiner Hund nicht will, dann ist der Protest ohrenbetäubend. Am besten in dieser Disziplin ist Monsieur Isaak de Potau. Er wehrt sich mit allem was er hat, nur wenn der Hunger zu groß ist, ist er lieb und nuckelt die Flasche leer. Vermutlich würde er als echter Franzose Baguette, Camembert und einen kräftigen, französischen Rotwein vorziehen. Aber auch hier gilt schon die Devise, es ist noch nie ein gesunder Hund vor einem vollen Napf bzw. hier Fläschchen verhungert.

30.09.-05.10.:
Mittlerweile haben Pari und insbesondere Perosha die Futterverweigerungsdiziplin von Porthos übernommen und perfektioniert. Wenn sie nicht wollen, geht die eine (Pari) in einen Defensivmodus und macht einfach gar nichts, Perosha hingegen wehrt sich mit ganzer Kraft und brüllt wie am Spieß. Mutter Kallisti kommt dann ganz besorgt an und ich muss ihr erklären, nein, ich will deine Tochter nicht vergiften, ich will sie nur füttern..…

Vor zwei Tagen wollte ich dann probieren, ob die Fütterung vielleicht schon aus dem Näpfchen geht und auch schon mal die Milch mit etwas Haferflocken anreichern. Diese, zwar körperlich großen, aber in der Entwicklung doch noch weit hinter den anderen Welpen konnten leider noch nichts damit anfangen. So hieß es per Teesieb die Flocken wieder aus der Milch basteln und die Zwerge, wie gewohnt mit der Flasche füttern.

Seit gestern haben die Welpen den gesamten Wurfraum, ausgelegt mit Laken und alten Bettbezügen, zur Verfügung und sind auch schon ziemlich flott unterwegs. Hoffentlich wird das Wetter bald mal etwas gemütlicher, so dass sie demnächst, zunächst für ein paar Minuten, einen Ausflug nach draußen machen können.

06.10.-13.10.:
Nach wiederholten Versuchen, die Monsterzwerge aus dem Napf zu füttern, hatte ich schon die Vorstellung, ich müsste sie in wenigen Wochen mit Nuckelflasche abgeben.... Letztlich gewann ich dann aber doch und siehe da, Mademoiselle Perosha fand die Haferflockenmilchsuppe ausgesprochen lecker und pflügte jedes Mal durch den Napf.

Pari schlabbert ebenso wie Panos und Porthos gemütlich, während Perosh und insbesondere Peyam es supereilig haben. Dementsprechend landete anfangs erheblich mehr von der Suppe auf dem Tisch, der Züchterin und im Pelz der Zwerge. Gut zugenommen haben alle trotzdem und mehr noch, sie sind für ihr Alter ausgesprochen groß und kräftig.

Die Woche über war das Wetter teilweise so erträglich, dass die Zwerge schon kurze Ausflüge in den Garten machen konnten. Dabei erwiesen einige einen ausgesprochen großen Aktionsradius, der dazu führte, dass manch kleiner Hund den Rückweg nicht mehr schaffte und irgendwo an den möglichsten und unmöglichsten Stellen einschlief. Da sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf den Zuruf “Hundebabys” hörten, hieß das für uns das Spiel spielen, such den Welpen, fein such.…

Da nun alle Welpen gelernt haben, aus dem Napf zu fressen, kam gestern zum ersten Mal die Welpenbar zum Einsatz. Diese hatten wir bei den letzten Würfen nicht gebraucht aber die P´s sind so groß und kräftig, dass sie es schaffen, normale Näpfe mit samt Inhalt umzukippen.

So werden diese wohl erst zum Einsatz kommen, wenn die Damen und Herren P auf Festnahrung umgestellt sind.

Gestern kamen noch andere Neuerungen auf die Welpen zu. Zunächst öffnete wieder einmal das Grauzone Welpenhaarstudio, denn mittlerweile klebten die lieben Kleinen derartig, dass man beinahe Angst bekam, dass sie sich mit eigener Kraft nicht mehr fortbewegen können.

Also ab unter die Dusche bzw. in die Küchenspüle, warmes Wasser, etwas Welpenshampoo und viel Welpenprotest. Bei jedem Welpen sah das Wasser hinterher wie Milchsuppe aus.…

Mit lauwarmem Wasser wurde das Shampoo entfernt, anschließend jeder einzelne Welpe trocken gerubbelt und geföhnt. Das Föhnen fanden alle sehr angenehm.

Die Tischmanieren sind jedoch das kleinere hygienische Problem. Das andere sind die Hinterlassenschaften der lieben Kleinen. Mama schafft es nicht mehr und will es auch nicht mehr wegputzen und somit leisten Züchterin, Waschmaschine und Trockner Schwerstarbeit.

Daher hieß es, auch im Anbetracht der Geruchsbelästigung, die süßen kleinen Fellmonster auszuwildern. Dabei schläft Züchterin bei einstelligen Temperaturen mit offenem Fenster und ohne Heizung, damit sie in der Nacht gefühlte tausend Mal wach wird, weil Kallisti alle Nase lang irgendetwas anbellen muss und auch um zu schauen, ob die Kleinen auch wirklich in ihrer mit VetBeds ausstaffierten Hütte liegen und nicht irgendwo rumgeistern.

Morgens um sechs steht Züchterin dann gerädert auf, um den Damen und Herren P ihr Futter zuzubereiten und zu kredenzen. Dann die verschmutzen Laken in die Waschmaschine transportieren, den Trockner ausräumen, neue Stapel Wäsche zum Welpenhaus schleppen, Kallisti erlauben, die Reste zu fressen, dann Näpfe und Töpfe etc. abwaschen und so sind, schwups, anderthalb Stunden um. Angus geht derweil mit den Großen raus und auch Kallisti ist sichtlich erfreut, wieder mit auf die Spaziergänge zu dürfen.

Die Kleinen hingegen, außer, dass sie naturgemäß noch sehr viel schlafen, genießen die neue Freiheit sichtlich und finden zum Glück auch den Weg wieder in die Hütte, wenn sie müde sind oder ihnen kalt wird.

Ich denke wir können aufatmen. Wenn jetzt nicht irgendwelche Katastrophen eintreten, die man nicht vorhersagen kann, dann sollten die Zwerge groß werden.

Nun fehlen noch die Welpeninteressenten, denn scheinbar hat keiner mehr die Ambition, sich einen Hovawart anzuschaffen, seit die Coronabeschränkungen so gelockert sind. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Hunde und auch andere Tiere, die während der Lockdowns angeschafft wurden nicht massenweise im Tierheim oder in der Notvermittlung landen.

Jedenfalls ist jetzt Besuch jederzeit und massenhaft herzlich willkommen.

14.10.:
Seit gestern Abend ist bei den Welpen kollektives Kratzen ausgebrochen...... nein, nicht was Ihr denkt, sie haben keine Flöhe, sondern tragen jetzt Halsbänder.

Pari kleidet sich im schicken lila und Perosha findet grün sehr apart. Porthos trägt stolz gelb und Peyam zieht ein kräftiges orange vor. Die blonden Jungs mögen es dezenter. Panos trägt, ein dem Haarkleid angepasstes, beige und Perosh liebt Kontraste und trägt schwarz.

15.10.-21.10.:
Die Zeit rennt und die Welpen werden immer größer und auch agiler. Sie sind perfekt an das Leben draußen akklimatisiert und schlafen kaum noch in der Hütte.

Heute war die Zwischenabnahme und alle Welpen haben sich neugierig und aufgeschlossen gezeigt.

Seit sie ihr Futter trocken angeboten bekommen, kleben sie auch nicht mehr so höllisch und man kann sie knuddeln und mit ihnen intensiv schmusen. Auch verrichten sie ihre Geschäfte meist auf dem Rasen, so dass das Wäschebergdrama ein Ende hat.

Jetzt stehen für die Züchter andere Aufgaben im Vordergrund. Autofahren, Ausflüge in die Umgebung, demnächst Leinenführigkeit uvm.

Das ist, mit, die schönste Zeit, die ein Züchter mit seinen Welpen verbringen kann.

Außerdem bekommen die Fellmonster jetzt fast täglich Besuch, denn schließlich sollen sie vorrangig ja nicht auf uns und unsere Hunde geprägt werden sondern möglichst viele, verschiedene Menschen kennenlernen.

22.10.-26.10.:
Alles läuft prima und die Welpen entwickeln sich so gut, dass es einen die ersten, sehr anstrengenden Wochen schlichtweg vergessen lässt.

Neben täglichem Besuch, auch von verschiedenen Hunderassen, haben sie letzten Samstag ihren ersten Ausflug zu unserem Hundeplatz gemacht. Dort zeigten sie sich vollkommen unerschrocken und neugierig und wurden natürlich von unseren Vereinsmitgliedern gebührend Willkommen geheißen. Manch einer hatte kleine Hovawarte oder Herzchen in den Augen. Kallisti hat Jeden freundlich begrüßt und vor Freude große Runden über den Platz gedreht. Erst nach einer knappen Stunde war dann der Akku bei den Zwergen alle und wir fuhren mit glücklichen, tief schlafenden Hunden nach Hause. Diese Zwerge haben, im Gegensatz zu anderen Würfen diesen Alters, ein erstaunliches Durchhaltevermögen und sind bestimmt nichts für Langweiler oder reine Dekoration für den Garten.

Auch die, vom Verein vorgeschriebene, Blutentnahme haben alle problemlos über sich ergehen lassen und ganz schnell wieder vergessen.

Leider interessiert sich fast niemand für diesen Wurf. Unsere Welpenvermittlung, die unermüdliche Geli Jell, sagt, dass es generell nicht gut im Moment läuft. Eigentlich wollte ich mit Ifigenie, weil sie wirklich feine Welpen gebracht hat, noch einen dritten Wurf aufziehen. In Anbetracht der geringen Nachfrage werden wir aber auf diesen Wurf verzichten.

27.10.-02.11.:
Wieder ist einige Zeit vergangen und die sechs Pelzperlen reifen zu selbstbewussten und neugierigen, mutigen kleinen Hunden heran. Damit sie gut auf ihre neue Welt vorbereitet sind, haben wir mit ihnen Auto fahren, an der Leine laufen, viel Menschenkontakt usw. trainiert. Sie zeigen sich durchweg neugierig und unerschrocken und lieben Menschen, egal ob groß oder klein sehr.

Dennoch hat jeder Hund natürlich seinen eigenen Charakter.

Porthos ist stets neugierig auf alle Menschen und gut zu motivieren. Peyam lebt etwas antizyklisch und spielt auch gerne mal alleine. Pari und Panos sind beides Hunde, die sich nicht die Butter vom Brot klauen lassen und sich durchaus zu wehren wissen. Perosh und Perosha sind beide vom Wesen sehr ausgeglichen und mit einer hohen Reizschwelle ausgestattet. Sie sind dabei aber keine Langweiler, gehen, wenn es möglich ist, Streit aber lieber aus dem Weg.

Einige dieser zauberhaften Wesen suchen noch ihren individuellen Wirkungskreis, in dem sie auf charmante Art, den Menschen den Kopf verdrehen und ihr Leben bereichern können.

03.11.-11.11.:
Eine anstrengende, aufregende aber auch schöne Zeit neigt sich dem Ende.

Wir haben uns alle Mühe gegeben die sechs Pelzjuwelen auf die große, weite Welt vorzubereiten. Am Dienstag war unser Zuchtwart zur Wurfendabnahme da. Er hat allen Welpen ein freundliches, neugieriges Wesen bescheinigt. Alle haben den Miniparcours mit Bravour gemeistert. Dazu gehören optische und akustische Einflüsse, sowie ein Beutespiel mit dem Zuchtwart. Da jeder Welpe diese Situation ohne seine Geschwister meistern muss, zeigen sich hier oftmals Charakterunterschiede, die im Rudelverband vielleicht gar nicht so zu Tage treten. Dieser Wurf ist im Wesen ausgesprochen homogen und die Unterschiede sind wirklich gering. Perosha und Perosh wurden als eher ruhig eingestuft, während allen Anderen ein lebhaftes Temperament bescheinigt wurde. Auch bei der Erscheinungsbildbeurteilung konnten alle durch ein aufgeschlossenes, neugieriges und menschenfreundliches Wesen punkten. Es wurden derzeit keinerlei zuchtausschließende Fehler festgestellt.

Für Perosha, Pari, Perosh und Peyam suchen wir noch aktive Menschen, die den Zwergen ein Leben im Familienverband bieten. Sie sollten nicht nur spazieren gehen, sondern den Welpen und erwachsenen Hund geistig fördern. Eine Welpenspielstunde, möglichst mit hovawarterfahrenen Ausbildern ist notwendig und allemal sinnvoll.

Der Hovawart eignet sich für viele Aufgaben. Er hat eine hervorragende Nasenveranlagung und ist daher z.B. für Fährtenarbeit oder Mantrailing allemal zu begeistern. Schutzdienst und abwechslungsreiche Unterordnung finden die meisten von ihnen spannend.

Im privaten Bereich ist er ein genügsamer Begleiter, wenn er nur überall dabei sein darf. Urlaub mit der gesamten Familie ist für ihn das Größte. Langeweile über längere Zeit ist nicht sein Ding. Er sucht sich dann eine Aufgabe und ob die immer den Besitzern gefällt, sei dahingestellt.…

Falls Jemand meint, so einen Hund wollte ich schon immer, kann er sich gerne bei uns melden. Wir stehen Ihnen / Euch auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite, denn wie sagt meine Freundin Gabi, die vor knapp 22 Jahren einen Hovawart bei uns kaufte, “Manchmal bekommt man das Rudel mit dazu”.

Hiermit schließe ich dieses Welpentagebuch nach etwas mehr als 8 aufregenden Wochen mit einer kleinen, nicht ganz ernst zu nehmenden Statistik:

- 12 kg verbrauchte Welpenmilch in knapp drei Wochen auf 720 zu schwenkenden Fläschchen verteilt (auch davon kann man einen Tennisarm bekommen)
- nochmals 3 kg Welpenmilch, gemischt mit 3 kg zartschmelzenden Haferflocken, verteilt in kleine Hundemägen, in Hundepelzchen, auf dem Tisch und dem Züchter
- ca. 75 kg Welpenfutter in sechs hungrige Mäuler und in die Mutter “geschüttet”
- gefühlte 1000 Häufchen entfernt
- in vier Wochen ca. 90 Waschladungen Wäsche gewaschen und getrocknet
- mindestens 16 Rollen Haushaltspapier verbraucht
- und vieles mehr.....

Ich hoffe, Ihr hattet Spaß beim Lesen und hoffe demnächst über den geplanten Q-Wurf berichten zu können.


Letzte Aktualisierung: 11.11.2021 Zurück  © 2021 Susanne Brey & Angus Pouch