Das Junghundtagebuch F-Wurf aus der Grauzone 

21.07.-26.07.:
Normalerweise endet unser Welpentagebuch mit dem Zeitpunkt der Abgabe, das heißt mit der 8. Woche. Da aber noch Welpen zu haben sind, bzw. es einige gibt, die noch etwas länger bei uns wohnen, habe ich mich entschlossen, Ihnen / Euch weiter von den F´s zu berichten.
Am Samstag fand die Taufe der acht fröhlichfrechen F´s statt. Das ist bei uns Tradition und sozusagen ein großes Event. Um 10 Uhr trafen viele liebe Leute, die uns in der Wurfzeit begleitet haben, ein, um unseren Fellmonstern einen guten Start ins Leben zu wünschen. Jeder einzelne Welpe wurde mit einem Tropfen Sekt, in Brandenburg natürlich Rotkäppchen rose´, getauft und ich bedankte mich bei Allen, die mich durch diese wunderbare Zeit begleitet haben. Angus hat für ein wahrhaft fürstliches Frühstück gesorgt und so waren alle entspannt, bis es für Frodewin hieß, Abschied zu nehmen. Nachdem wir mit Birgit alle Formalitäten erledigt hatten, trug ich meinen Schatz zum Auto und übergab ihn dort Birgit. Bis dahin war meine Selbstbeherrschung noch perfekt, dann aber flossen doch Tränen. Frodewin wird künftig in Dänemark wohnen und seinen Leuten viel Freude bereiten.
Aura Nigra kam am Vormittag in den Garten und zählte ihre Kinder und oh Graus, es waren nur noch sieben!!!! Fortan legte sie sich, die sonst größtenteils vor der Rasselbande geflüchtet war, zu ihren Welpen und hielt Wache. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sich als nächstes Ferreus zu Andrea nach Berlin auf den Weg machte und auch Feronia meinte, sie wolle jetzt bei Janina und Thomas und bei ihrer Verwandtschaft (Opa Alf, Tante Attacke und Cousine Bärle) wohnen. Nun waren es nur noch fünf...... und eine ganze Ecke ruhiger bei der Grauzone.
Die 5 Geschwister schienen sich gar nichts aus dem Verlust ihrer Brüder und der Schwester zu machen, im Gegenteil, so bekommt man mehr Streicheleinheiten!!!!
Am selben Abend, bzw. nächsten Morgen erhielten wir dann von den drei Auswanderern Rückmeldung, wie sie angekommen sind.
Andrea, die nachts arbeitet und am Abholtag nicht geschlafen hatte, sah auch Sonntag nicht wirklich taufrisch aus. Sie muss wohl dringend lernen, dass ein Hovi-Welpe so gar nichts mit einem wohlerzogenen, älteren Groenendael-Rüden zu tun hat. Zunächst versuchte Ferreus mit aller erdenklichen Hovawartmacht die Katzen von Andrea zu erobern. Dies führte dazu, dass, als er einer der Miezen, nach Hundeart, freundlich am Schwanz zog, diese zum Gegenangriff startete. So kugelten sich ein Knäuel aus nicht erfreuter Katze und naivem Hundejungen über den Teppich. Diese Lektion dürfte gelernt sein!!!!
Natürlich hat dies den kleinen Mann nicht wirklich verunsichert, so versuchte er doch mit erstaunlicher Beharrlichkeit das Bett von Andrea zu erobern, nicht mit Erfolg. Andrea, die irgendwann ziemlich erschöpft einschlief, bekam demzufolge nicht mit, dass kleiner Hovawart natürlich nach soviel Arbeit auch mal musste. Ordentlich, wie kleine Hovi-Jungs sind, puschte er einen ordentlichen See auf das Linoleum, leider neben die Katzentoilette.
Danach legte er sich dann erst mal zu Ruhe, um am nächsten Morgen gleich zu neuen Taten zu schreiten. Sein nächstes „Opfer“ war Andreas Käsebrötchen, wobei man als echter Feinschmecker natürlich nur den Käse nimmt. Allerdings konnte er seine erhaschte Beute nicht genüsslich vertilgen, da Andrea ihm „herzlos“ das Diebesgut entriss und es, welch Schande, an ihre Katzen verfütterte. Bei einem Hovawart sollte man Essen nie unbeaufsichtigt auf dem Tisch lassen... Auch hat Ferreus wenig Verständnis dafür, dass er den Miezen das Futter nicht wegessen darf. Ich bin sehr gespannt, wie Ferreus sich seinen Menschen erzieht.

Frodewin schrieb auch nach seiner Ankunft in Dänemark einen netten Brief (Originaltext):

Hallo Suzanne und Angus. Hier ist Frodewin.
 
Ich hatte eine schöne Reise nach Dänemark. Am Anfang war ich ein wenig traurig, aber dann nahm ich mich zusammen und legte mich in den Boden der VW. Ein paar Mal war ich pinkeln und es gab keine Unfälle im Auto .
Nach einer Pause kam sie mit einem feinen Edelstahl-Schüssel, und ich dachte, es passt gut, weil ich Hunger habe. Und wisst Ihr was? Es war WASSER. Das kann man wirklich nicht ein Hund in meiner Position anbieten .
 
Es hat Birgit beeindruckt wie gut ich an der Leine ging, ich finde auch das ich echt gut war .
 
Dänemark ist ein seltsames Land. Dort wohnen Sie IM Haus und dabei war ich nicht ganz glücklich,  als wir schlafen sollte. Das habe ich auch laut und deutlich mitgeteilt.
 
Also machte ich einen Plan. Ich sprang ins Bett und war sehr leise, damit sie mich nicht entdecken sollte. Und ich hatte Erfolg . Sie hat mich nicht entdeckt und ich kam nicht auf den Boden, und wir schliefen so 5 Stunden. Aber ich bin mir nicht sicher das es heute wieder geht.
 
Heute haben wir einen Spaziergang gemacht und mit den Nachbarn und ihre Hunde gesprochen. Es ist nicht viel Deutsch die können, also muss ich mir, schnell Dänisch beibringen, aber ich bin ja auch ein kluger Freund.
 
Ich glaube, ich kann die Birgit ein wenig erziehen, so im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden. Ich habe einen riesigen Rasen und eine große Kiste mit Spielzeug und Kaubeine. Ich denke nur, es ist dumm, dass man nicht den Teppich kauen darf. Merkwürdiges Land, aber ich denke man gewöhnt sich.
 
Viele liebe Grüsse.
 
Birgit und Frodewin

Auch Feronia hat sich wohl gut in Rudel eingeführt. An einer Raststätte auf dem Weg nach Hause, hat sie erstmal mit hoch erhobener Rute und sehr breiter Hovi-Brust Menschen verbellt, ganz nach dem Motto, mein Auto, mein Herrchen, mein Parkplatz und das mit acht Wochen!! Viel Spaß Janina und Thomas.
Auch die Ankunft zu Hause war kein Problem, sie zeigte keine Angst gegenüber ihrer vierbeinigen Verwandschaft und ließ diese in ihrer gesamten Körpersprache wissen, ”ich bin die Neue und ich wohne jetzt hier” und die Großen nahmen sie wie selbstverständlich auf. Am nächsten Morgen versuchte dann Klein-Feronia auch gleich Janina zu erziehen, indem sie sie anpöbelte, sie solle sich gefälligst mit dem Futter beeilen, da man als ”Prinzessin” nicht bereit ist, zu warten. Ich glaube, meine kleine, schwarze ”Teufelsbraut”, Du mußt wohl noch ganz, ganz viel lernen..... Mal sehen, wie das weitergeht.
Mit den verbliebenen fünf Schätzen geht natürlich die Prägung auf ihre Umwelt hier weiter.
So hatte Ferdinand die wichtige Aufgabe mit mir Geld zur Post zu bringen und Friederike musste dringend mit mir Sicherungen für ein Batterieladegerät kaufen gehen. In Restaurantbesuchen sind alle fünf mittlerweile echte Profis, begreifen jedoch gar nicht, dass sie an den lukullischen Hochgenüssen nicht teilhaben dürfen, sondern sich mit ”schnödem” Hundefutter begnügen müssen.
Leider oder auch zum Glück hat endlich der Sommer in Schmachtenhagen Einzug gehalten und das gleich mit über 30Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Dass heißt, dass sich alle Aktivitäten auf die frühen Morgen- bzw. späten Abendstunden verlagern müssen, ansonsten sieht man tagsüber nur ”platte” Hovikinder.
Die Charaktere formen sich auch immer weiter und lassen mittlerweile eine recht gute Beschreibung der Welpen zu. Zunächst sind alle sehr menschenbezogen und freundlich, jedoch mit sehr unterschiedlichem Temperament.
Friedrich kommt immer sofort angewuselt und legt sich sofort auf den Rücken, um sich ausführlich den Bauch kraulen zu lassen. Er ist ein sehr fröhlicher, kleiner Junge, der gerne spielt, aber nichts von ernsthaften Raufereien hält. Er ist neuen Situationen immer sehr aufgeschlossen ohne jedoch übertrieben mutig zu sein. Er geht mit der Person seines Vertrauens überall hin. Friedrich wird am Samstag in sein neues Zuhause umziehen.
Fayola ist eine äußerst temperamentvolle kleine Lady, die manchmal von ihrem eigenen Mut überholt wird, ganz nach dem Motto ”Huch, wie konnte das nur passieren”. Sie erinnert in ihrer Art sehr an ihre Urgroßmutter Alisha. Diese hat auch oftmals in ihrer Begeisterung mit dem Po eingerissen, was sie vorne aufgebaut hat. Fayola liebt Ausflüge und teilt ihren Unmut lautstark mit, wenn sie nicht mit darf. Allerdings ist sie auch draussen von allen Dingen so begeistert und fasziniert, dass man oftmals mit ihr nicht weit kommt. Alle Welt ist ihr Freund.
Fayola wird bestimmt ein toller Hund zum Arbeiten und sucht noch ihren Wirkungskreis, den sie mit ihrer Lebensbegeisterung anstecken kann.
Friederike ist ähnlich temperamentvoll wie Fayola, allerdings nicht so überschäumend. Sie ist neugierig und unerschrocken, stürzt sich aber nicht wagemutig in Abenteuer. Meist ist sie als Erste da, wenn Besuch kommt, kann sich aber für gewisse Zeit auch gut alleine beschäftigen.
Sie ist auch vom Aussehen eine sehr vielversprechende Hündin, die sich, wenn sie sich so weiter entwickelt, sowohl für die Arbeit als auch für Ausstellung und evtl. Zucht interessant sein könnte. Friederike sucht ebenso wie ihre Schwester noch eine nette Familie, die vielleicht etwas mehr als ”nur” einen Familienhund haben möchten.
Ferdinand ist ein schwarzer Sonnenschein. Er ist fröhlich, sehr temperamentvoll und spielfreudig. Er geht mit einem sozusagen durch dick und dünn, hat keine Probleme mit Menschen und Tieren und ist wirklich ein unkomplizierter Zeitgenosse. Das heißt aber nicht, dass er langweilig ist. So ist er immer begeistert, wenn er mit darf und ist auch immer für Streicheleinheiten oder ein Spielchen zu haben. Gegenüber seinen Geschwistern kann er sich durchsetzen, provoziert aber keinen Streit. Ferdinand sucht ebenfalls noch seinen Wirkungskreis, den er mit seiner Fröhlichkeit zum Lachen bringen kann.
Last but not least hier eine Charakterbeschreibung von Faustus. Er ist ein Hund, der überzeugt und erobert werden will. In diesen Eigenschaften erinnert er sehr an unsere Berlinn und noch mehr an deren Tochter Enigma. Das sind Hunde, die alles hinterfragen, eben so richtig typisch Hovawart. Er ist hier in dem kleinen Hundekinder-Rudel der Chef. Dieses läßt er immer wieder durchblicken, ohne dabei ein Raufer zu sein. Das Verhalten erinnert sehr an seinen Urgroßvater Rocky (Apis vom Luthersbrunnen). Er hatte es nie nötig, sich zu prügeln, hat sich aber auch nie die Butter vom Brot nehmen lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass solche Hunde äußerst spannend im Umgang sind, aber es ihren Hundeführern nicht immer leicht machen. Für jemanden, der sportliche Erfolge feiern möchte, gehört schon eine große Portion Hundeerfahrung dazu, möchte er sich nicht die Blamage geben, von seinem eigenen Hund mitten auf dem Platz stehen gelassen zu werden.
Ansonsten ist Faustus ein sehr liebenswerter Bursche, der auch durch sein Aussehen besticht.
Er wird noch bis August bei uns bleiben.
So jetzt machen wir noch einen Ausflug, bevor ich arbeiten muss.

27.07.-31.07.:
Normalerweise Wieder ist einige Zeit vergangen und das Junghund-Rudel wieder um einen Hund kleiner geworden. Dafür wachsen sie aber einzeln um so mehr und sind mittlerweile auch recht anspruchsvoll. Somit muss ich mir täglich ein Programm für die lieben Kleinen einfallen lassen. So gibt es wichtige Dinge zu erledigen, wie z.B. Geld zur Post bringen, Pferde besuchen, bei Kaufland Leute mit Einkaufswagen und Tüten oder auch Würstchen (Lecker!!!) in der Hand bewundern und sich natürlich selbst bewundern lassen.
Friedrich mußte mit mir neulich bei Mac Geiz (ich mag solche Läden nicht, aber die hatten die Kasse gleich am Eingang, so dass ich Friedrich im Blick hatte) Blumenerde kaufen. Dabei fragte mich jemand, ob der Hund ebenfalls zu verkaufen sei. Ich sagte, dieser nicht mehr und dachte im Stillen und bestimmt nicht in einem Laden wie Mac Geiz....
In den diversen Restaurants in denen wir, natürlich ausschließlich zur Prägung der Welpen, einkehren, müssten wir mittlerweile die goldene Kundenkarte erhalten.
Immer wieder treffen wir auf Menschen, die so begeistert sind von den Plüschbären, dass sie sofort einen mitnehmen möchten. Das geht natürlich so nicht, da wir aber noch drei Perlen zu vergeben haben, sage ich, dass ich da durchaus käuflich bin und gegen eine Welpengebühr durchaus bereit wäre, wenn alles andere stimmt, einen meiner Schätze abzugeben. Komisch, dann ist plötzlich keine Rede mehr von ”mitnehmen”.
Am Samstag ist Friedrich ausgezogen und hat auch schon einen netten Brief schreiben lassen (Originaltext):

Liebe Suse,
lieber Angus,

die erste Nacht ist überstanden und die erste Aufregung und Unsicherheit bei
den Zweibeinern hat sich etwas gelegt. Friedrich hat gestern voller
Neugierde sein neues Zuhause erkundet und schon mal festgestellt, dass das
Spielzeug auf seiner Decke nur halb so spannend ist wie Schuhe, Socken und
Möbel. Dass hier noch ein zweiter Vierbeiner rumläuft, wurde lediglich zur
Kenntnis genommen. Auch Alaska zeigt nicht wirklich Interesse, man hat
vielmehr den Eindruck, er wartet darauf, dass der Besuch wieder abreist...

Geschlafen haben wir so im 3-Stunden-Rhythmus. Das hat gut geklappt, nur
dass ich einmal an der Wohnungstür stand - mit Hovi auf dem Arm und Leine in
der Hand - aber ohne Hose an. Da ich mich nicht getraut habe, Friedrich noch
mal abzusetzen, wurde es leicht akrobatisch....

Jetzt liegt unser kleines Monster erschöpft vom Fressen in seinem Bett und
schläft. Ich glaube er fühlt sich wohl und sicher und wartet neugierig auf
weitere Abenteuer.

Liebe Grüße von Dajana und Matthias!

Auch von Ferreus hört man nette (fragt sich für wen) Geschichten.
So hat er die Lektion, wir jagen keine Katze nur zu 50% verstanden. Die beiden Katzen, die ihn anfauchen sind Tabu, die beiden anderen Katzen, die so schön weglaufen, kann man jagen. Der kleine Mann hat jedoch nicht mit der Schnelligkeit von Frauchen gerechnet, die ihn im vollen Flug abfing. Er machte daraufhin seinem Missfallen lautstark Luft, lag er doch auf dem Rücken und Frauchen ist einfach stärker, als er.
Ein nächster Fehler, der ihm unterlief, war es, sein Futter und auch das Spielzeug mit entsprechenden Geräuschen und auch mit den Zähnen verteidigen zu wollen. Auch hier musste der Stöpsel lernen, Frauchen ist stärker, dieses frustrierte ihn sehr, aber kleiner Hovawart vergisst nix und niemals!!!!! Er „rächte“ sich, als Frauchen schlief....
Als kleiner Hovawart sich sicher sein konnte, dass Frauchen ihm nichts entgegen setzen konnte, spielte er ganz harmlos mit einer Cola-Flasche. Natürlich 1,5 l und voll. Dieses Spiel sah wohl laut Spurensicherung folgendermaßen aus. Zunächst wurde die Flasche an einen günstigen Ort verschleppt (Wohnzimmerteppich), dann ein paar strategisch günstige Löcher in selbige hineingearbeitet und zum Abschluss der Wohnzimmerteppich ähnlich eines Rasens ordentlich gesprengt. Andrea wird uns hoffentlich berichten, wie man Cola-Flecken aus Teppichen wieder entfernt.
Er hat aber auch seine lieben Seiten. So ist er sehr verschmust und auch sein Hundeersatzvater Amigo ist ihm mittlerweile, nachdem er feststellen musste, dass dieses haiartige Wesen tatsächlich bleibt, recht angetan und spielt mit ihm. Andrea, halte durch, irgendwann ist der Irrwisch auch erwachsen und evtl. vernünftig.
Sonntag war Gabi mit Fayola beim PSV Kladow zu einer gemischten Welpenspielstunde und ist ganz begeistert zurück gekommen. Obwohl Fayola nicht Gabis Hund ist und wohl auch mit Abstand am jüngsten war, hat sie sich wohl gut gezeigt und war everybodys darling.
Faustus bekam von seinen Leuten Besuch und wir gaben ihnen noch mal zu Bedenken, dass dieser kleine Mann über einen ordentlichen Dickkopf verfügt und ob sie sich die Erziehung eines solchen Hundes zutrauen würden. Die Familie Rentsch hat beide schwarzen Rüden bei einem Spaziergang „getestet“ und will nach wie vor Faustus haben. Das finde ich schön, habe ihnen aber ein paar Anekdoten von Berlinn und Enigma zum besten gegeben und kann ihnen nur viel Spaß wünschen.
Feronia hat wohl zu Hause auch alles oder alle? im Griff, sie hat heute geschrieben, lest selbst (Originaltext):

Hallo liebe Züchterin,

ich habe alles fest in meinen Pfoten, Wer nicht zum Rudel gehört, wird gestellt und verbellt. Vor allem die kleineren Zweibeiner.
Dann antworte ich auch immer lautstark, wenn ich gerufen werde. Warum sagen die nicht eher Bescheid?
Was ich auch gut kann, ist meine Menschen aufzuscheuchen, wenn ich zur Terrassentür gehe und schnüffel, springen die immer hektisch auf und gehen mit mir raus. Wenn ich dann mein Geschäft verrichte, sind die ganz aus dem Häuschen, dabei kann ich das doch schon lange!!! Komisch, oder?
Dann wohnt hier noch ein komischer kleiner schwarzer Hund namens Minka (Anmerkung der Züchterin, Minka ist ein schwarzer Kater), den muss ich so doll verbellen, dass der sein Fressen auf der Fensterbank bekommt. Sein Futter hätte ich auch gern, das riecht verführerisch. Dann verschwindet der immer und ich weiß nicht wohin. Nachts ist der dann auf einmal wieder da. So was!!! Aber den bekomme ich auch unter Kontrolle.
Letzte Woche hatte ich Durchfall und war beim Tierarzt, da habe ich 3 Spritzen bekommen und ich glaube Herrchen hatte damit mehr Schwierigkeiten als ich. Der soll sich mal ein Beispiel an mir nehmen!
Schnell ging es mir wieder gut und so musste ich zum ersten Mal zur Schule, zur Welpenschule. Die Lehrerin war völlig überrascht von mir, weil ich keine Angst zeigte und erst mal alle angepöbelt habe. Die sollten gleich wissen, wie ich zur Sache gehen kann. Herrchen hat sich auch mal versteckt, aber es war eine Leichtigkeit ihn zu finden. Da muss er noch besser werden.
Mit Cousine Bärle habe ich eine gute Spielpartnerin, sie macht immer so lustige Sprünge, wenn ich sie schnappen will! Dann mache ich meinem Namen "Hai-Lady" alle Ehre, man hört laut das Zusammenklappen meiner Zähne, grins. Heute habe ich den Opa Alf zum Spielen animiert, da war ich aber etwas vorsichtiger. Der grollt sonst immer so.
Ja und dann hat Frauchen mich und Herrchen auf die Waage geschickt, denn ich habe immer so großen Hunger. "Da stimmt was nicht mit den Grammzahlen", murmelte sie, "Die Kleine kann doch nicht schon 10 kg haben, oder?!" Und ob, ich bekomme nun endlich mehr Futter.
Herrchen hat mir heute ein lärmendes Ungeheuer gezeigt, mit dem er auf dem Rasen hin- und her fuhr. Was soll das denn, das bringt doch eine Hovawart-Lady von Format nicht aus der Ruhe, vor allem dann nicht, wenn Frauchen direkt neben dem Ding Leckerchen in der Hand hat.
So, nun mache ich Schluss für heute und übe ins Bett zu klettern. Noch schaffe ich es nicht, aber wartet ab!

Liebe Grüße,
Feronia

Auch ich habe mich diese Woche mit dem Rasenmäher durch den gut mit Hundepusche gedüngten Urwald meines Garten gekämpft. Während ich schweißgebadet war, schauten mich zehn desinteressierte Hovawartaugen an. Sie waren eher gelangweilt. Diesen Wurf schockiert, glaub ich, wirklich sehr wenig.

Friedrich ist scheinbar zu faul, selbst zu schreiben, er hat als Hund von Welt Sekretäre! Er hat uns heute wieder eine Nachricht zukommen lassen (Originaltext):

Liebe Suse,
lieber Angus,

unser aller Unsicherheit hat sich weiter gelegt und das ganze Rudel wird
langsam entspannter. Bei Alaska hält sich die Freude weiter in Grenzen, am
liebsten würde er den "Besuch" wohl schnell wieder loswerden.

Heute hat Friedrich seinen Zweitwohnsitz bei mir im Büro kennen gelernt.
Matthias hatte ihn am Vormittag ordentlich mit neuen Eindrücken versorgt und
so schlief der kleine Mann erst mal drei Stunden am Stück durch. Dabei
verschmähte man das liebevoll hergerichtete Hundebett samt Spielzeug und
quetschte sich lieber zwischen Wand und Aktenordner. Während ich Aiglon in
den ersten Tagen in den Innenhof zum Pinkeln bringen musste, lässt sich
Friedrich von dem Lärm der Detmolder Straße überhaupt nicht beeindrucken.
Ist alles so interessant... Im Gegensatz zu Heiligensee, wo ihm wirklich
jeder Mensch dem wir begegnen Beachtung schenkt, ist das hier schon etwas
anderes. Da gehen doch tatsächlich Menschen einfach an ihm vorbei, ohne ich
auch nur anzusehen - was wir alle beide völlig unverständlich finden!

Das kleine Fellmonster ist wirklich unglaublich neugierig. Alles wird
angeguckt, beschnuppert und versucht in die Schnauze zu nehmen. Sobald er
wach ist, muss man ihn auch im Auge behalten. Na ja, dann werden in der Zeit
die Briefe und Telefonate halt kürzer.

Liebe Grüße

Dajana und Matthias

01.08.-17.08.:
Die F´s lassen mal wieder von sich hören. Mittlerweile sind sie 12 Wochen alt und sechs von ihnen haben ihre Koffer gepackt und ihr „Elternhaus“ verlassen. Nur der wirklich liebenswerte Ferdinand und die bezaubernde Friederike können sich noch nicht dazu durchringen, „Hotel Mama“ den Rücken zu kehren.
Von allen haben wir Rückmeldungen erhalten, sie haben ihre Leute fest um die Pfote gewickelt und ihren „Haushalt“ perfekt im Griff.
Ferreus hat mittlerweile gelernt, die Katzen in Ruhe zu lassen und diskutiert immer noch mit Frauchen um den Futternapf. Auch hat er eine neue Strategie entwickelt. Da er, der Herr Prinz, nicht in Frauchens Bett schlafen darf, klaut er sich, wenn Frauchen schläft, kurzerhand ihre Bettdecke. So ein gewitzter Hovi-Kopf muss schließlich weich gebettet werden.
Fayola ist ihrem Temperament jetzt erstmals wirklich in Not geraten, wollte sie doch eine Wespe fangen, welche das jedoch gar nicht lustig fand und sich wehrte. Somit kam das kleine Mädchen mit einer ziemlich dicken Backe in meine Praxis. Sie war doch recht verhalten, aber eine abschwellende Spritze und Nutri Plus Gel heilt fast jeden Hovawart-Kummer. Anschließend durfte sie noch mit ihren Geschwistern toben und hat sich hoffentlich gemerkt, dass man sich besser nicht mit Insekten anlegt.
Frodewin hat auch neue Nachrichten gesendet (Originaltext):

1.8.2012
Der Urlaub war am Montag zu ende und Frodewin ist auf den Job dabei. Dienstag war er mit auf das Büro, und ich glaube er dachte ”Wouw wie viel Spielzeug hier ist”. Er hatte 2 neue mit nach Hause. Im Auto fühlt er sich ganz sicher, auch aleine. Im Haus üben wir in ganz kleine Interwallen weil das für ihn schwierig ist.
 
Er hat sich auch einer von die Nina Ottosson Spiele gelernt, Dog Spinny, so er ist ein kluger Freund.
 

Viele liebe Grüsse
Frodewin und Birgit
 
14.8.2012
Liebe Susanne und Angus.
 
Ich hoffe für Euch dass ihr bald ein neues zu Hause für die 2 letzten Welpen findet. Ich finde es ist ein sehr guter Wurf. Er „spricht“ mit alle, und zeigt überhaupt keine Angst. Und es ist völlig gleichgültig ob wir am Hafen Große Boote sehen, auf die Straße Große LKV’s sehen oder im Tivoli gehen. Gute Gebrauch-Hunde Eigenschaften hat er auch. Er kann sich schon 10 Minuten konzentrieren um das Futter auf den Rasen zu suchen, und das ist mit 11 Wochen ziemlich gut.
 
Wie Ihr versteht haben wir viel Spaß mit einander.
 
Viele liebe Grüße
Frodewin und Birgit
 
 
Hallo. Hier ist wieder Frodewin.
 
Ich habe wirklich viel Spaß hier in Dänemark, und ich sorge auch dafür dass Birgit sich nicht langweilt. Ich habe schon viel erlebt in meine ersten 3 Wochen hier. Nach einer Woche war ich mit dabei bei einem Abendessen hier im Dorf, wo ich mit einem Großen hund gespielt haben und mit vielen Leuten gesprochen haben.
 
Ich habe viele Freunde hier im Dorf gefunden, Hunde und Menschen, und wir haben gelegentlich Kindergarten hier im Garten. Das macht Spaß. Es geht wirklich gut mit das dänische.
Wir machen sehr viele Spaziergänge in verschiedene orten, am Strand, im Wald und in die Straßen  im Stadt.
 
Ich gehe auch zur Schule, aber im Moment sind nur erwachsene Schäferhunde da. Ich übe nur was Spaß macht, Färthe, bellen auf Kommando, kommen wenn geruft wird und Spaß am Natur Spielplatz. Dann darf ich auch herumlaufen wenn die erwachsene Hunde im Auto ist. Wenn sie bellen kriegen die von mir den Finger, die sind ja nur Schäferhunde.
 
Birgit hat für mich einen neuen Teppich gekauft damit ich nicht auf den glatten Boden die Beine verletzen. Wenn sie sich dann am Abend hingesetzt habe startet mein neues Spiel, in die Teppich-ecke kauen. Ich habe eine große Kiste mit Spielzeug und Kaubeine, aber da s ist nicht ganz so amüsant wie eine Teppich-ecke. Aber da sind wir uns nicht ganz einig.
 
Freitag war ich auf „Bakken“. Das ist ein Tivoli in der Nähe von Kopenhagen wo Hunde erlaubt sind. Wouww da habe ich mit vielen Leuten gesprochen. Ich habe fast kein Fell zurück, so viel wurde ich  gestreichelt.
 
Samstag war ich in die Schule und habe Wald-färthe gemacht, und Sonntag war ich am Strand und habe gelernt die Füße nass zu machen.
 
Auf Birgits Arbeit habe ich die auf dem Lager gelernt wie man ganz schnell eine ganze Rolle einpackungs-Plastik auf den Boden heraus rollt. Die waren nicht imponiert.
 
Jetzt muss ich sluß machen, aber ich melde mich wieder.
 
Viele liebe Grüße
Frodewin
 
Nicht nur Frodewin scheint ein aufgeweckter Junge zu sein, auch Friedrich hat wieder einen Brief schreiben lassen (Originaltext):

11.8.2012
Liebe Suse,
lieber Angus,

die zweite Woche mit Friedrich geht schon langsam zu Ende und wir stellen
immer mehr fest, dass unser Hovi wirklich in unserem Rudel angekommen ist.
Er scheint sich wirklich auch über unser Erscheinen zu freuen, selbst wenn
wir gerade mal kein Futter in der Hand haben. Auch Alaska hat sich wohl mit
der Situation abgefunden. Geduldig lässt er es über sich ergehen, dass sein
Spielzeug verschleppt wird oder ein schwarzer Plüschbär in seine Hundebox
klettert...

Friedrich hat jeden Tag Programm. Er lernt hier in Heiligensee jeden Tag
neue Menschen und Hunde kennen, fährt U-Bahn, badet in der Havel, geht ins
Einkaufszentrum und und und. Nachmittags wird dann alles schlafend mit
aufregenden Träumen verarbeitet.

Mittlerweile wurden auch an allen strategisch wichtigen Punkten Leckerlis
stationiert und alle warten darauf den Kleinen allein, also ohne Alaska, zu
erwischen, damit sie ihn ordentlich knuddeln und verwöhnen können, ohne
irgendeine Rangfolge beachten zu müssen. ;-)

Natürlich arbeiten wir auch fleißig an der Bindung und üben Sitz. Na ja,
sofern wir nicht gerade damit beschäftigt sind, ihm irgendwas aus der
Schnute zu holen. Ist ja alles sooooo interessant.

Liebe Grüße

Dajana und Matthias

Alaska hat sich wohl mit seiner ungewollten Vater-Rolle abgefunden und ist jetzt dabei Friedrich zu erziehen. So hat sich der Dreikäse-Hoch eine mächtige „Ohrfeige“ von Alaska eingefangen, weil er einfach nicht akzeptieren wollte, dass Herr Husky nicht mit Hovi-Lümmel spielen wollte und siehe da, plötzlich ist klein Hovawart ganz artig.

Faustus ist ebenfalls zu Hause gut angekommen und hat uns eine Nachricht schicken lassen (Originaltext):
14.8.2012
Hallo liebe Züchter,
heute mal in kurzer Wochenrückblick von uns,
Faustus hat sich schon ganz ordentlich in´s Rudel eingelebt,das Grundstück
gehört ihm, die Nachbarn sind alle nett (die entsprechenden Vorstellungsgespräche wurden erfolgreich geführt), die Umgebung mit Wald,
Feld und Wasser wurde auch schon untersucht und für gut befunden.
Auf dem Hundeplatz gab´s erstmal eine Wuff, Wuff Ansage an die Großen, damit die gleich merken dass man da ist und mit Kater Juli kommt man nach ersten Meinungsverschiedenheiten ìmmer besser zurecht.
Noch vielen Dank für die Nachsendung des Ausweises, ist angekommen.
Im Anhang noch ein paar Bilder vom Fellmonster
Tschüß bis zum nächsten Mal
Fam. Rentsch

Der Abschied von meinem kleinen Charakter-Hund ist mir persönlich besonders schwer gefallen, denn ihn hätte ich gerne selbst behalten.

Meine beiden verbliebenen Kuschelmonster sitzen natürlich auch nicht einfach nur im Garten rum, den sie im übrigen mittlerweile nett umgestaltet haben, sondern erleben ganz viel Neues.
So waren sie schon am Grunewaldsee in Berlin. Dort gibt es eine Hundebadestelle, an der man immer ganz viele Hunde trifft, für die Kleinen gar kein Problem. Friederike zeigt einen schönen Beutetrieb und „apportiert“ schon Stöckchen aus dem Wasser. Ferdinand ist minimal zurückhaltender, macht sich nur die Füße etwas feucht und versucht lieber, die Beute seiner Schwester an Land abzuluchsen. Sie besuchen verschiedene Welpenspielstunden und üben schon fleißig das Herankommen und auch schon Sitz und Platz.
Im Autofahren sind beide Profis und so haben wir letzten Dienstag mal eben Feronia in Niedersachsen besucht (eine Tour 350 km). Sie hat sich prima entwickelt und verspricht eine richtig Hübsche zu werden. Friedericke, kaum dort angekommen, ordnet sich erst mal ihre Schwester unter (nicht, dass diese dort zu Hause wäre...) und erkundet dann mit ihr gemeinsam und später auch alleine das gesamte Grundstück und sammelt dabei Socken zusammen. Nachdem die Fronten geklärt sind, spielen alle drei ausgelassen, bis sie übermüdet und glücklich einfach auf dem Rasen umfallen.
Der Beutetrieb ist bei allen gut entwickelt und diejenigen, die zu unserer Welpenspielstunde kommen, machen schon begeistert „Welpenschutzdienst“ und jagen unserem „bösen“ Schutzdiensthelfer Marco die Beute ab, um sie dann stolz vom Platz zu tragen.
Morgens gehen Ferdinand und Friederike jetzt auch schon regelmäßig mit den großen Hunden gemeinsam spazieren und können mittlerweile auch an der Leine laufen, ohne zu ziehen.
Gestern war ich mit den Beiden wieder einmal im Tierpark Germendorf. Da sie jetzt schon weiter laufen können, haben wir es tatsächlich diesmal auch bis zu den Tieren geschafft. Beide betrachteten neugierig Affen, Lamas, Wildschweine und Pumas. Wirklich überhaupt nicht ängstlich. Am meistens angetan waren beide von den Erdmännchen.
Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der Welpen. Da uns sowohl das Wesen als auch das Erscheinungsbild der Zwerge sehr anspricht, haben wir uns entschlossen, Mando noch mal einzusetzen. Er hat am Dienstag und Mittwoch unsere Enigma gedeckt und wir hoffen Mitte Oktober auf Nachwuchs.
Liebe Welpenkäufer, wenn ich auch nicht sofort jede Mail beantworte, so lese ich sie alle mit Begeisterung und wie Ihr seht, werden sie auch alle „verwurstet“. Also schickt weiter fleißig Nachrichten und knuddelt mit meine Babys.


Letzte Aktualisierung: 18.08.2012 Zurück  © 2012 Susanne Brey & Angus Pouch