Der Hovawart 


In vielen Büchern usw. wird über den Hovawart als gemütlichen und leicht lenkbaren Familienhund berichtet. Wer glaubt, daß ein so großer, agiler, selbständiger und intelligenter Hund wie der Hovawart, leicht zu erziehen ist, macht sich etwas vor.

Aus seiner Herkunft als Hüter des Hofes läßt sich ja schon schließen, daß der Hovawart nicht als dümmlicher Bewacher am Eingang angekettet war, sondern Haus und Hof selbständig bewachte. Eigene Entscheidungen mußten ständig getroffen werden. Daraus entstand ein Hund mit einer starken Bindung an sein Rudel, viel Bewegungsdrang, Toleranz anderen Lebewesen gegenüber, aber auch eine große Wach- und Verteidigungsbereitschaft. Eine ständige Trennung von seinen Bezugspersonen, z.B. durch Zwingerhaltung, führt zu seelischen Schäden. Darum wird jede Form der Zwingerhaltung von uns abgelehnt.

Der Hovawart braucht eine sehr konsequente, geduldige und liebevolle Erziehung über einen vergleichsweise langen Zeitraum.

Großer Druck, ständige Schläge oder andere Gewaltmaßnahmen, das dumpfe Ausbildungsgebrüll vieler Ausbilder ist bei diesem selbständigen Hund vollkommen unangebracht. Dadurch wird der Hovawart gebrochen und zu einem kriecherischem Hund oder gar ängstlich und aggressiv gemacht.

Wer bei einem Hovawart etwas erreichen möchte, ist mit Freude und Spaß in der Erziehung und viel Belohnungen am besten beraten. In der Einzelarbeit auf einem vernünftigen Hundeplatz blühen viele Hovis auf. Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Erziehungsmethoden auf Triebbasis gemacht. In der Gruppenarbeit werden viele Hovis triebtot gemacht und verlieren oft jede Lust an Hundeplatz und Unterordnung.

Der Konsequenz in der Erziehung muß von Anfang an allergrößten Stellenwert eingeräumt werden. Der Hovawart verfügt über sehr viel Intelligenz und Selbständigkeit und bringt oft selbst langjährige Hunde- und Hovawarthalter zum Staunen. Jede noch so kleine Schwäche und Unaufmerksamkeit des Hundehalters wird vom Hovawart registriert und sofort zu seinem Vorteil ausgenutzt. Wer Führungsschwäche bei einem dominanten Hovawart zeigt, muß oft seine Führungsposition ständig neu beweisen.


Ein Hinweis in wichtiger Sache:

Lange Zeit haben wir uns nicht öffentlich an der unsäglichen Diskussion über die "Hundeverordnungen" und "Hundegesetze" in Deutschland beteiligt. Wir waren bisher der Überzeugung, daß ein vernünftiger Hundehalter mit einem gut erzogenen Hund überall gern gesehen wird.

Leider verhalten sich andere Hundebesitzer immer häufiger sehr rücksichtslos gegenüber ihrer "Umwelt". Beispielsweise lassen sie ihre Hunde andere Passanten belästigen oder legen ihre Hunde mitten in den Weg ab. In Feld und Flur wird ihr Hund nicht vom Wildern abgehalten. Oftmals unterbinden sie jeden Sozialkontakt ihres Hundes zu anderen Lebewesen und "erziehen" ihre Hunde damit zum asozialen und gestörten Verhalten.

Dadurch geraten immer öfter auch vernünftige Hundehalter in missliche Situationen in der Öffentlichkeit. Pöbeleien und Beschimpfungen bleiben uns Hovawartbesitzern zwar meistens erspart. Aber Panikreaktionen fremder Menschen, wenn man mit seinen Hunden auf Bürgersteigen spazierengeht, Blicke, als kämen wir vom Mars und unverhohlene Abscheu schlagen uns immer öfter entgegen. Dazu kommt noch die unobjektive Zeitungshetze gegen alle Hundehalter. Es wird nicht mehr differenziert, ob ein Hund gut oder schlecht erzogen ist, alle Hunde sind plötzlich gefährlich und gehören verboten oder zumindest an die Leine mit Maulkorb. So oder ähnlich ist es oft zu lesen und zu hören in Zeitungen, Funk und Fernsehen.

Daß es auch andere Publikationen gibt, beweist ein Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers, der uns aus dem Herzen spricht.
Selten wurde mit so klarer und knapper Darstellung ein vollständiges Bild über "Deutschlands Hunde und ihre Menschen" gezeichnet.
Hier klicken zum Artikel: Rudel ratlos

 



Letzte Aktualisierung: 28.Oktober 2004 Zurück © 1999- 2004Angus Pouch